Der gewaltige steinzeitliche Siedlungshügel des Göbekli Tepe (“Hügel mit Nabel”) bei Urfa in der Türkei liefert mit seinen 12.000 Jahre alten riesigen Steinkreisen die frühesten Zeugnisse monumentaler Architektur. Die mit Skulpturen und Reliefs ausgestatteten Anlagen kennzeichnen den Göbekli Tepe als rituelles Zentrum und als Kommunikationsplattform für eine offenbar großräumig vernetzte jägerische Bevölkerung. Diese Monumente stellen damit eine weltweit einzigartige Quelle zur Geschichte des Umbruchs von jägerischen Gesellschaften zum Bauerntum dar und lassen diesen Wandel in gänzlich neuem Licht erscheinen.
Seit 1995 erforscht das Deutsche Archäologische Institut gemeinsam mit dem Museum Şanlıurfa den Hügel. In den letzten Jahren konnte ein strukturierter Site-Management-Plan entwickelt und mit dem Bau eines Schutzdaches begonnen werden. Seit 2017 steht der Göbekli Tepe auf der Tentativliste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Der Projektleiter Dr. Lee Clare zeichnet in seinem Vortrag den langen Weg der Ausgrabungen am Göbkeli Tepe von 1995-2018.