Ausstellung in Leipzig visualisiert die aktuellsten Forschungsergebnisse in 3D und erklärt, wie die Rekonstruktionen der antiken Metropole entstehen
Pergamon gehörte als Herrschersitz der hellenistischen Dynastie der Attaliden und als römische Metropole zu den prominentesten städtischen Zentren der antiken Welt. Neben ihrer politischen Bedeutung war die Stadt ein kulturelles und religiöses Zentrum mit einer bedeutenden Bibliothek und beeindruckenden Bau- und Kunstwerken. Seit mehr als 130 Jahren arbeiten deutsche Archäologen in der Metropole an der Westküste der Türkei. Die Pergamongrabung ist damit eines der ältesten und größten Forschungsunternehmen der deutschen Altertumswissenschaft im Ausland.
Längst hat sich das Projekt zu einer internationalen Forschungsplattform entwickelt, auf der Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei, Deutschland und vielen anderen Ländern unter Leitung des Deutschen Archäologischen Instituts gemeinsam an der Erforschung und dem Erhalt des UNESCO-Weltkulturerbes Pergamon arbeiten. Dabei werden nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Nekropolen und das Umland als Gesamtorganismus betrachtet.
Dank der intensiven archäologisch-bauhistorischen Arbeit und wissenschaftlichen Dokumentation der erhaltenen Baureste, können die Forscher heute einzelne Bauten, Architekturensembles, und sogar große Teile der gesamten Stadt anschaulich rekonstruieren. Eine Ausstellung im Antikenmuseum der Universität Leipzig zeigt jetzt erstmals die zahlreichen, seit Beginn der Ausgrabungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten entstandenen Rekonstruktionen, die die Ruinen von Pergamon in unterschiedlichen Medien zum Leben erwecken. Moderne 3D-Visualisierungen bieten hier neue Möglichkeiten, um Archäologen, Bauforschern, aber auch dem Laienpublikum zu helfen, antike Architektur als Ganzes einschließlich ihrer Beziehung zu dem von den Menschen gestalteten Lebens- und Naturraum zu verstehen.
Die virtuelle 3D-Rekonstruktion des antiken Pergamon entstand in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Darstellungslehre an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und kann den Besuchern die Forschungsergebnisse als modernes, plastisches Bild antiker Stadträume vermitteln. Zugleich soll die Ausstellung am historischen bedeutsamen Ort am Nikolaiplatz in Leipzig zum Nachdenken über die eigene urbane Umwelt anregen.
Die Ausstellung ist Teil der DAI-Präsentation Entangled History – Vernetzte Geschichte zum Europäischen Kulturerbejahr 2018. Weitere Informationen und Events finden Sie hier: www.dainst.org/kulturerbejahr2018
Informationen zur Veranstaltung: https://www.dainst.org/event/3622519
Öffnungszeiten:
Di-Do, Sa, So 12-17 Uhr; Mo, Fr, gesetzliche Feiertage geschlossen
Eintritt:
3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Homepage:
https://www.b-tu.de/fg-darstellungslehre/
Ein reich bebilderter Katalog begleitet die Ausstellung
Mehrere große Medienstationen lassen Pergamon in 3D wiedererstehen
Der Einstieg in die Ausstellung
Eine Mischung aus Objekten, Texten und Visualisierungen macht die Ausstellung lebendig und kurzweilig